Retrofit von Deckel-Maschinen

Artikel vom 20. März 2023
Reinigung, Überholung/Retrofit und Umbau von Maschinen und Anlagen
Vergleich einer »alten« Deckel-Maschine mit der komplett überarbeiteten und modernisierten Version (Bild: FPS).

Vergleich einer »alten« Deckel-Maschine mit der komplett überarbeiteten und modernisierten Version (Bild: FPS).

Fräs-/Bohrmaschinen der »FP«-Baureihen von Deckel gibt es bereits seit über 100 Jahren. Insbesondere jene, die von den 1960er- bis in die 2010er-Jahre gebaut wurden, haben dank des stabilen Gussaufbaus die richtige Basis, um in puncto Qualität auch heute noch die hohen Ansprüche zu erfüllen. Entsprechend sinnvoll ist in vielen Fällen ein professionelles Retrofit. Dieses wird von der FPS Werkzeugmaschinen GmbH angeboten. Dabei bleiben sämtliche Teile des schweren Gussgrundkörpers wie Ständer, Fuß und Führungen erhalten, alles andere wird komplett erneuert.

Gleiche Langlebigkeit nach Retrofit

Oft weisen die Maschinen erst nach 50 Jahren Einsatz nennenswerte Genauigkeitsverluste auf oder haben mit anderen mechanischen Problemen zu kämpfen. Entscheidet sich der Anwender einer solchen Maschine für die Generalüberholung, darf er laut Unternehmensangabe nach dem Retrofit mindestens die gleiche Langlebigkeit erwarten – mit besserer Bedienbarkeit, mehr Sicherheit und technisch auf neuestem Stand. Bezüglich der Kosten sollen gegenüber neuen, vergleichbaren Fräsmaschinen bis zu 20 % Einsparung möglich sein, da der wertvolle Gussgrundkörper in all seinen Funktionen vorhanden bleibt.

Beim Retrofit geht der Betrieb immer ähnlich vor. Zuerst wird die Maschine komplett demontiert und anschließend analysiert, welche Arbeiten am Gussgrundkörper zu erledigen sind, v. a. bezüglich der Führungen. Diese werden geschliffen und von Hand eingeschabt. Dabei ist das spezielle Know-how des Unternehmens gefordert, welche Stellen wie einzuschaben sind, um dies exakt umzusetzen. Die komplett neu eingeschabte Grundmaschine wird danach mit neuen, beschichteten Deck- und Keilleisten versehen. Die anderen mechanischen Elemente wie Getriebe, Zahn-, Kegel-, Fräskopfräder, Transportspindel sowie Handräder, Skalen oder Klemmhebel werden durch hochwertige Neuteile ersetzt. Die meisten Neuteile entstehen dabei in den eigenen Produktionswerken, wo auch die Montage erfolgt.

Für die Elektronik, Elektro-, Antriebs- und Steuerungstechnik wird ausschließlich Neumaschinentechnik verwendet. So werden z. B. bei manuellen Fräsmaschinen die früher verwendeten DC-Antriebe durch digitale Antriebstechnik ersetzt. Zudem wird die komplette Schaltschrankelektronik erneuert, und anstatt der alten Digitalanzeigen kommen moderne Bedienpulte zum Einsatz, die das Unternehmen entweder selbst entwickelt und herstellt oder die von Heidenhain stammen. Bei der Generalüberholung von CNC-Maschinen, die Deckel/DMG ab 1980 produziert hat, ersetzen die Retrofit-Spezialisten die bisherige Steuerung durch aktuelle Siemens- oder Heidenhain-CNC – inklusive Arbeitsschrittprogrammierung, hilfreicher Zyklen etc. Nach der Generalüberholung entsprechen die »alten« Fräsmaschinen allen Vorschriften der für die EU gültigen Betriebssicherheitsverordnung und sind zu den CE-Richtlinien konform. Sie erhalten damit auch ein neues Baujahr – das der Retrofit-Fertigstellung – und das Warngauer Unternehmen tritt als Hersteller der Maschine ein.

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