Verband der Deutschen Drehteile-Industrie verzeichnet leicht steigende Umsätze

Artikel vom 23. Dezember 2021
Sonstige Dienstleistungen / Verbände

Trotz leichter Umsatzsteigerung zeigte die Herbsttagung am 12. November 2021 des Verbands der Deutschen Drehteile-Industrie, dass sich die Lage für die Mitgliedsunternehmen nicht wirklich erholt hat: Fehlende Halbleiter, steigende Preise für Material und Energie sowie unbesetzte Ausbildungsstellen belasten die Branche.

Auf der Herbsttagung des Verbands der Deutschen Drehteile-Industrie nutzen die Mitglieder die Gelegenheit, Erfahrungen auszutauschen, sich zu informieren und zum Netzwerken (Bild: Verband der Deutschen Drehteile-Industrie).

Auf der Herbsttagung des Verbands der Deutschen Drehteile-Industrie nutzen die Mitglieder die Gelegenheit, Erfahrungen auszutauschen, sich zu informieren und zum Netzwerken (Bild: Verband der Deutschen Drehteile-Industrie).

Zur Mitgliederversammlung des Verbands der Deutschen Drehteile-Industrie in Köln konnten Vertreterinnen und Vertreter von 56 Unternehmen begrüßt werden, um Erfahrungen auszutauschen und sich in Vorträgen z. B. über das Haftungsmanagement zu informieren.

Für die Mitglieder haben sich die Themen, die sie schon im Frühjahr bewegten, verschärft statt – wie vor einem halben Jahr noch erwartet – verbessert. Der Grund: hohe Materialkosten sowie steigende Kosten für Energie, Personal und Werkzeuge. Es sei ein Flächenbrand an Kostenerhöhung, bestätigte ein Mitglied aus dem Plenum, gleichermaßen sei die Versorgungslage beim Material nach wie vor sehr angespannt.

Ob sich die Auftragsbücher füllen oder leeren, hänge von der Zielbranche ab – am stärksten belastet seien die Drehteilehersteller, die an die Automobilindustrie liefern. Direkt oder indirekt zeigten sich auch alle von der Halbleiterproblematik betroffen: Steuerungen für Drehmaschinen und Peripheriegeräte sind nicht lieferbar, während Zulieferer in die Automobil- und Maschinenbauindustrie die Auswirkungen der Lieferengpässe durch rückläufige Auftragseingänge bemerken, da Fahrzeuge und Maschinen aufgrund des Halbleitermangels nicht ausgeliefert werden können.

Unsichere Tendenz

Es wurde aber auch Positives berichtet: »Nach einem eklatanten Einbruch 2019/2020 waren die Auftragseingänge von Januar bis September 2021 im Schnitt recht gut. Wie das vierte Quartal läuft, bleibt abzuwarten – es wird sicher schwächer aber immer noch positiv«, fasste Werner Liebmann, Geschäftsführer des Verbands der Deutschen Drehteile-Industrie, das Ergebnis einer Umfrage unter den Mitgliedsunternehmen zur aktuellen Lage zusammen.

Verbandsvorsitzender Hermann Rumpel (li.) und Werner Liebmann, Geschäftsführer des Verbands der Deutschen Drehteile-Industrie (Bild: Verband der Deutschen Drehteile-Industrie).

Verbandsvorsitzender Hermann Rumpel (li.) und Werner Liebmann, Geschäftsführer des Verbands der Deutschen Drehteile-Industrie (Bild: Verband der Deutschen Drehteile-Industrie).

Der steigende Umsatz werde deutlicher als in den vergangenen Jahren durch die hohen Materialkosten geschmälert. Wann es hier eine Entlastung geben wird, könne selbst Stahlmarktconsultant Andreas Schneider nicht vorhersagen. Bei den für Drehteilehersteller relevanten Stahlsorten sehe er eine Chance auf Normalisierung der Versorgungslage, einen Preissturz werde es allerdings nicht geben – auch aufgrund der hohen Rohstoffpreise und Energiekosten der Herstellung.

Mangel an Auszubildenden

Mehrere Unternehmen berichteten von Nachwuchsproblemen. Es fehle an geeigneten Bewerbern, an Motivation und Interesse am Zerspanungsberuf. »Die Ausbildungslage ist durchweg schlecht«, bestätigte Hermann Rumpel, Vorsitzender der Deutschen Drehteile-Industrie, und versprach, dass der Verband seine Mitglieder unterstütze. Ziel sei es, mit Vorurteilen aufzuräumen und das Berufsbild so spannend darzustellen, wie es tatsächlich ist, um wieder mehr Schulabgänger von der Ausbildung zu überzeugen.

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