Reibsystem mit gedrucktem Kühlmittelaufsatz
Präzisionswerkzeuge allgemein
Für die prozesssichere Spankontrolle beim Hochleistungsreiben präsentierte die Paul Horn GmbH auf der EMO 2019 additiv gefertigte Kühlmittelscheiben nach Kundenanforderungen.
Beim Reiben von Durchgangsbohrungen oder tiefen Sacklöchern kommen Standardlösungen oft an technische Grenzen. Insbesondere langspanende und schwer zerspanbare Werkstoffe erfordern Modifikationen des Werkzeugsystems und der inneren Kühlmittelzufuhr. Der Hersteller von Präzisionswerkzeugen aus Tübingen präsentiert mit der 3D-gedruckten Kühlmittelscheibe eine Problemlösung, die auf dem Werkzeugschaft aufgeschraubt wird. Die Folgen sind laut Unternehmensangaben höhere Standzeiten durch die direkte, zielgerichtete Kühlung und vor allem eine prozesssichere Spanabfuhr. Die additive Fertigungstechnologie ermöglicht eine freie Gestaltung der Kühlmittelaustritte. Die Form der Austritte verhindert ein Eindringen von Spänen. Auch können Querschnitt und Austrittwinkel des Kühlmittelkanals für die jeweilige Bearbeitung und den zu zerspanenden Werkstoff angepasst werden.
Die Spanabfuhr aus der Bearbeitungszone wird durch die polierten und beschichteten Spanräume verbessert und die Kühlmittelzufuhr verkleinert die Querschnitte von Übergabe zu Übergabe. Dadurch erhöht sich die Strömungsgeschwindigkeit des Kühlschmierstoffes ohne einen Druckabfall. Das Werkzeugsystem lässt sich auf eine Sacklochkühlung, Schulterkühlung sowie eine gemeinsame Schulter- und Sacklochkühlung umbauen. Mit der Gesamtkombination aus der Vollhartmetall-Reibschneide, dem Werkzeugschaft und den 3D-gedruckten Kühlmittelscheiben zeigt das Unternehmen sein Knowhow in der Bohrungsbearbeitung.