VDW sieht Licht am Ende des Tunnels

Artikel vom 2. März 2021
Sonstige Dienstleistungen / Verbände

Für das Jahr 2021 erwartet der VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken) für die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie einen Produktionszuwachs von 6% auf rund 12,6 Mrd. EUR.

Präsentierten die Zahlen für 2020: VDW-Vorsitzender Dr. Heinz-Jürgen Prokop (li.) und VDW-Geschäftsführer Dr.-Ing. Wilfried Schäfer (re.; Bilder: VDW).

Präsentierten die Zahlen für 2020: VDW-Vorsitzender Dr. Heinz-Jürgen Prokop (li.) und VDW-Geschäftsführer Dr.-Ing. Wilfried Schäfer (re.; Bilder: VDW).

Anlässlich der Jahrespressekonferenz des VDW wies der Vorsitzende Dr. Heinz-Jürgen Prokop darauf hin, dass eine bessere Stimmung in der Wirtschaft die Investitionsbereitschaft fördere: »Nach zwei Jahren mit großer Zurückhaltung besteht Nachholbedarf.« Der weltweite Einkaufsmanagerindex und das deutsche ifo-Geschäftsklima für die Investitionsgüterindustrie lägen auf Wachstumskurs.

China übernehme die Rolle des Treibers für die Weltwirtschaft. Auch die USA sorgten für Schub. »Voraussetzung, dass Unternehmen wieder Vertrauen schöpfen und investieren, ist jedoch der Sieg über die Corona-Pandemie und verlässliche Perspektiven, wie der Lockdown sukzessive zurückgefahren werden kann«, sagte Prokop.

Steigende Investitionen erwartet

Insbesondere die Automobilindustrie, größter Abnehmer von Werkzeugmaschinen, profitiere vom Aufschwung in China. Elektronik, Nahrungsmittelverarbeitung, Logistik und Teile der Medizintechnik hätten in der Krise gute Geschäfte gemacht. Auch in Europa sollen die Investitionen wieder um 10% steigen, weshalb ein positiver Effekt auf die Werkzeugmaschinenindustrie erwartet werde.

Oxford Economics, Prognosepartner des VDW, stelle für das Jahr 2021 einen Auftragszuwachs von 35% in Aussicht, wofür es bereits im November und Dezember Anhaltspunkte gegeben hätte.

Rückblick auf das Corona-Jahr 2020

Im Jahr letzten Jahr waren die Aufträge coronabedingt um 30% gefallen, nach einem Rückgang gleicher Größenordnung schon ein Jahr zuvor. Auch alle anderen Kennzahlen gingen ins Minus: Produktion -31%, Export -29%, Inlandsabsatz -33%. Im Jahr 2019 lag die Kapazitätsauslastung noch bei über 88%, durch den Auf-tragsmangel fiel sie 2020 auf knapp 72%, was laut VDW vergleichbar mit dem Niveau der Finanzkrise 2009 sei. Die Zahl der Beschäftigten sank im Jahresdurchschnitt 2020 um 4,5% auf 70.000 Beschäftigte.

Trotz der hohen Verluste habe sich der deutsche Werkzeugmaschinenbau im internationalen Wettbewerb gut geschlagen. In der Produktion belege die Branche mit einem Anteil von 16% nach China und vor Japan Platz 2, im Export sei sie mit 20% auf Platz 1 geblieben, vor Japan und China.

China blieb mit einem Verbrauch von 18 Mrd. EUR weltgrößter Markt und mit einem Einfuhrvolumen von 5,4 Mrd. EUR trotz zweistelliger Verluste der weltgrößte Importeur. Der Verband erwartet allerdings für die Zukunft schwierigere Bedingungen. »Schon jetzt berichten die Unternehmen von großem Preis- und Zeitdruck seitens chinesischer Auftraggeber«, erläutert Prokop. Außerdem soll der innerasiatische Handel mit dem jüngst geschlossenen RCEP-Abkommen durchlässiger werden. Das intensiviere den Wettbewerb mit Japan und Südkorea im chinesischen Markt. Schließlich strebe die chinesische Regierung mehr Unabhängigkeit von Technologieimporten an, und es werde spekuliert, ob dies mittelfristig gelingen könne. Viele VDW-Mitglieder hätten frühzeitig in China Niederlassungen gegründet und bauten diese weiter aus, um von wirtschaftspolitischen Strategien der Regierung ein Stück weit unabhängiger zu sein.

 

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