Corona: VDW revidiert Produktionsprognose für 2020

Artikel vom 8. Dezember 2020
Sonstige Dienstleistungen / Verbände

Der Auftragseingang der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie sank im dritten Quartal 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 29 %. Die Bestellungen aus dem Inland gingen um 26 % zurück, die Auslandsorders um 30 %.

Quelle: VDW

Grafik: VDW

Von Januar bis September 2020 sank der Auftragseingang um 33 %, die Inlandsaufträge notierten 27 % unter Vorjahr, die Auslandsorders 36 %. Das vermeldete der Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken VDW am 25. November 2020.

»Die zweite Corona-Welle hat die Werkzeugmaschinenindustrie voll erfasst«, wird VDW-Geschäftsführer Dr. Wilfried Schäfer zitiert. »Nachdem die Konjunkturindikatoren im dritten Quartal angestiegen sind, schwindet die Hoffnung auf kurzfristige Besserung zusehends. Der Auftragseingang im dritten Quartal bleibt auf dem niedrigen Niveau der Vormonate.«

Unsicheres und schwieriges Umfeld für die Werkzeugmaschinenindustrie

Der Verband sieht die (Teil-)Lockdowns in Deutschland und in vielen europäischen Ländern als extrem unsicheres und schwieriges Umfeld für Investitionsüberlegungen und Investitionsentscheidungen der Werkzeugmaschinenkunden.

Regional und branchenbezogen differenziere sich die Entwicklung, Asien und insbesondere China erholten sich schneller, die Lage in Europa bleibe sehr angespannt.

Uneinheitliches Branchenbild

Nach Abnehmern betrachtet, bieten laut Verband Elektronikindustrie, Medizintechnik, Lüftungstechnik und konsumnähere Bereiche wie die Lebensmittel- und Verpackungsindustrie Absatzchancen für die Maschinenhersteller.

Die Automobilindustrie profitiere zwar von der stark anziehenden Nachfrage in China, der Strukturwandel zu neuen Antrieben werde jedoch immer spürbarer und Investitionsbudgets würden zunehmend verlagert. »Der Wandel bietet Chancen, kostet aber auch erhebliches Zerspanungsvolumen«, erklärt Schäfer.

Neue Produktionsprognose: minus 30 Prozent

Vor diesem Hintergrund revidiert der Verband seine Produktionsprognose für das laufende Jahr und rechnet mit einem Rückgang von etwa 30 % (im Vergleich zu -18 % zu Jahresbeginn). Bezogen auf das Produktionsvolumen bedeute dies einen Verlust von 5 Mrd. Euro. Das Volumen von dann knapp 12 Mrd. Euro liege jedoch 2 Mrd. Euro über dem der Finanzkrise 2009/2010. Schäfer erwartet, dass die Branche erst mittelfristig wieder zum Niveau von 2019 zurückkehren werde.

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