Werkzeugmaschinenproduktion bleibt auf Rekordniveau

Artikel vom 19. März 2019
Dr. Heinz-Jürgen Prokop. Bild: VDW

Dr. Heinz-Jürgen Prokop. Bild: VDW

»Für 2019 erwartet die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie ausgehend von Rekordniveau einen weiteren Produktionszuwachs von 2 % auf 17,4 Mrd. Euro«, erklärt Dr. Heinz-Jürgen Prokop, Vorsitzender des VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken), in Frankfurt anlässlich der Jahrespressekonferenz des Verbands. Die Produktion kann 2019 noch vom guten Vorjahresverlauf profitieren. Das bestehende Auftragsvolumen werde erst phasenversetzt im laufenden Jahr realisiert.

Zudem erwarte das britische Wirtschaftsforschungsinstitut Oxford Economics, Prognosepartner des VDW, für die Investitionen der wichtigsten Abnehmerbranchen in Deutschland einen Anstieg von 4 % und ein Plus von 3 % beim Werkzeugmaschinenverbrauch. »Beide Indikatoren sind relevant für die Branchenentwicklung und legen ordentlich zu«, betont Prokop. Hinzu komme eine hohe Kapazitätsauslastung auch bei den Kunden und der Trend zu mehr Vernetzung und Automatisierung, der weitere Investitionen erfordert. Den Positivfaktoren stehe das Abflauen der Bestellungen gegenüber. Sie drehten nach einem Zuwachs von moderaten 1 % im vergangenen Jahr 2019 mit 2 Prozentpunkten Abschlag leicht ins Minus. Dabei verliere nach starkem Wachstum vor allem das Inland mit minus 3 %. Die Auslandsbestellungen hingegen sollen 2019 ihr Niveau halten. Wachstumstreiber bleibe Amerika. Die US-Nachfrage lief nach einer VDW-eigenen Umfrage über die ersten drei Quartale 2018 bereits zweistellig nach oben, befeuert durch Ausgabenprogramme, Steuersenkungen und verbesserte Abschreibungsmöglichkeiten in den USA. Auch Kanada und Mexiko lagen im Plus. Für das laufende Jahr ist ein weiterer US-getriebener Zuwachs um 4 % avisiert. Asien bleibe ebenfalls positiv. Die Bestellungen aus China, Südkorea und Taiwan waren zwar rückläufig. Aktivposten seien jedoch Japan und die Asean-Region. Europa hingegen drehe 2019 nach kraftvoller Nachfrageausweitung über die vergangenen drei Jahre nunmehr mit 2 % leicht ins Minus.

Die gute Wirtschaftslage der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie spiegele sich auch in der Beschäftigung wider. Ende 2018 arbeiteten 75.000 Personen in der Branche, über 4 % mehr als binnen Jahresfrist.

»Nach dem stürmischen Wachstum der vergangenen Jahre bietet die konjunkturelle Beruhigung den Unternehmen nunmehr Chancen, strategische Weichen für die kommenden Monate zu stellen. Herausforderungen gibt es genug«, sagt Prokop. Die deutschen Hersteller bauen dabei auf ihrer internationalen Führungsposition auf: Weltmeister im Export, Vizeweltmeister in der Produktion, jeweils Bronze bei Verbrauch und Import. Diese Position gelte es zu halten und auszubauen.

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