Faszinierend einfach

Artikel vom 9. November 2023
Software für die digitale Fabrik

Die Mevaco GmbH aus Göppingen ist Anbieter von Streckmetallen und Lochblechen mit hoher Variantenvielfalt. Zehn Standorte in ganz Europa bedienen dabei mehr als 20.000 Kunden. Um die IT-Infrastrukturen der Tochter- und Vertriebsgesellschaften zu konsolidieren und über eine zentrale Datenbank abzubilden, löste das Unternehmen sein Bestands-ERP zugunsten einer Lösung von VLEXsoftware ab.

Mevaco verfügt mit seinem Werk in Schlierbach über eine zentrale Produktion für den Direkt- und Partnerverkauf im gesamten europäischen Vertriebsgebiet (Bild: Mevaco).

Mevaco verfügt mit seinem Werk in Schlierbach über eine zentrale Produktion für den Direkt- und Partnerverkauf im gesamten europäischen Vertriebsgebiet (Bild: Mevaco).

Mit 160 Mitarbeitenden und einem Umsatz von rund 80 Millionen Euro ist Mevaco ein führender Hersteller und Lieferant von Streckmetallen, Lochblechen, Wellengittern und geschweißten Gittern.

Die variantenreichen Produkte werden in vielen Anwendungen eingesetzt (Bild: Mevaco).

Die variantenreichen Produkte werden in vielen Anwendungen eingesetzt (Bild: Mevaco).

Das Produktsortiment wird regelmäßig erweitert und umfasst Standardprodukte wie auch individuell konfigurierbare Produkte inklusive Zubehörteile. Über insgesamt zehn Standorte in Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich, Italien, Ungarn Polen sowie weitere Vertriebspartner in Skandinavien, Rumänien, Tschechien, Slowenien und im Baltikum erreicht das Unternehmen heute über 20.000 Kunden in ganz Europa.

Um die IT der sieben Tochter- und Vertriebsgesellschaften zu konsolidieren und über eine zentrale Datenbank abzubilden, löste die Göppinger Mevaco GmbH ihr Bestands-ERP gegen das plattformunabhängige, Multisite-fähige und vollständig auf Webtechnologien basierende ERP-System mit Variantenmanagement  »VlexPlus« der VLEXsoftware gmbh ab. Im Zuge der Umstellung wurden mit der bislang separaten Betriebsdatenerfassung und Fertigungssteuerung auch bestehende Insellösungen in das ERP-System integriert. Mit der Anbindung des Magento-Webshops und der Speditionsabwicklung profitiert das Unternehmen zudem von durchgängigen Prozessen und einer pflegeleichten IT-Infrastruktur zur Unterstützung der komplexen Intercompany-Prozesse.

Heterogene Datenbankstrukturen

Die Anbindung der einzelnen Standorte erfolgte zwar vielerorts über das bis dato eingesetzte ERP-System, jedoch konnten diese mit dem damaligen ERP nicht einheitlich über eine zentrale Datenbank, sondern lediglich über viele separate Datensilos abgebildet werden. Dies machte nicht nur die Intercompany-Prozesse unnötig aufwendig, auch der Aufwand zur Verwaltung der unterschiedlichen Datenbanken und Datenbestände wuchs stetig an, bis die Geschäftsführung die Einführung einer neuen, international einsetzbaren ERP-Software auf Basis einer einheitlichen Datenbank für alle Standorte beschloss.

Dieser Schritt war aus Sicht des Unternehmens schon länger notwendig. Die Konsolidierung der heterogenen Datenbankstrukturen wurde dann auch zum Anlass genommen, sich von den bestehenden Insellösungen im Bereich der Betriebsdatenerfassung und Fertigungssteuerung zu verabschieden, die künftig integriert über das neue ERP-System abgebildet werden sollte.

Technologie und Lösungskompetenz im Fokus

Gemeinsam mit einem externen Berater wurden auf Basis eines definierten Anforderungskatalogs zunächst passende Lösungsanbieter vorselektiert. Die vier auf der »Shortlist« verbliebenen Lösungen wurden dann im Anschluss in dedizierten Workshops im Detail auf ihre Eignung hin geprüft. Während die Lösungen die Prozesse noch überwiegend über den bestehenden Standard abbilden konnten, trennte sich schließlich bei der zugrundeliegenden Technologie die Spreu vom Weizen.

Mit der VLEXsoftware GmbH war lediglich ein Systemanbieter am Ende in der Lage, das System länderübergreifend über eine zentrale Datenbank bereitzustellen. Die moderne, offene und flexible Webarchitektur von »VlexPlus« ließ darüber hinaus auch erwarten, dass künftige Erweiterungen sowie Systemanpassungen nicht nur vom Grunde her möglich, sondern auch vom Zeit- und Kostenaufwand in einem engen Rahmen umgesetzt werden können.

Der Zugriff über plattformunabhängige Webbrowser bot zudem den Komfort, dass sich Standorte, Anwender oder Drittsysteme wie das eigene Kanban-System auf einfache Weise anbinden lassen, was die anderen Lösungen in dieser Form nicht gewährleisten konnten. Ausschlaggebend für die Entscheidung zugunsten des Varianten-ERP waren aber laut Mevaco-Geschäftsleitung auch infrastrukturelle Aspekte.

In allen Geschäftsbereichen wird mit dem Varianten-ERP »VlexPlus« gearbeitet (Bild: Mevaco).

In allen Geschäftsbereichen wird mit dem Varianten-ERP »VlexPlus« gearbeitet (Bild: Mevaco).

Man hatte das Gefühl, dass die Chemie hier auf mehreren Ebenen stimme: ein Partner auf Augenhöhe, eine hohe Lösungs- und Variantenkompetenz, passende Referenzen und die gleiche Sprache – denn eine gute Kommunikation sei schon deshalb erforderlich, da die branchen- und prozessspezifischen Anforderungen quasi in die Sprache des Beraters und in die Entwicklersprache des Dienstleisters »übersetzt« werden müssten. Die Kombination von Comarch als Technologiepartner mit international gut ausgebauten Infra- und Entwicklungsstrukturen auf der einen Seite und Vlex als hiesiger, mittelständischer ERP-Spezialist für komplexe Variantenthematiken und langjähriger Branchenexpertise auf der anderen Seite gab dem Unternehmen Sicherheit, was sich dann auch in der operativen Zusammenarbeit als günstiges Gefüge für eine professionelle Zusammenarbeit erwiesen hat.

Effektiver Multi-Channel-Vertrieb

Dadurch, dass die Vertriebsmitarbeitenden nun ihre Konfigurationen und Aufträge ebenfalls im Backend des Magento-Shops hinterlegen, können auf diese Weise sämtliche Vertriebsaufträge über nur eine einzige Schnittstelle automatisiert in »VlexPlus« übernommen werden, wodurch die Handhabbarkeit der Folgeprozesse deutlich verbessert wurde.

Dabei konnten die vorhandenen Prozessstrukturen von Mevaco in der neuen Lösung nahezu 1:1 abgebildet werden. Lediglich die Vertriebsprozesse wurden mit der Ablösung des Bestandsystems aus dem ERP herausgelöst: Denn mit der Erweiterung der Online-Kanäle und der Einführung eines Online-Shops haben sich für den Online- und Offline-Vertrieb redundante Prozesse entwickelt, die parallel gepflegt und programmiert werden mussten.

Effektive Fertigungs- und Intercompany-Steuerung

Als kundenorientiertes Unternehmen sichert Mevaco seinen Kunden das Versprechen zu, die noch zu produzierenden Waren innerhalb von vier Arbeitstagen auszuliefern. Um diese Liefergarantie zu gewährleisten, wird die Fertigungsreihenfolge der Aufträge je nach Dringlichkeit dynamisch angepasst und die Auftragslisten mit einer Ampelfunktion versehen. Da die Fertigungssteuerung bisher noch händisch in Excel-Listen erfolgte und aufwendig in das damalige ERP-System überführt werden musste, stellte dies die Prozesssteuerung und die Planung der Disposition stets vor große Anforderungen.

Mit der Integration der Fertigungssteuerung in »VlexPlus« fällt dieser Umweg samt Fehlerquellen und Synchronisationsaufwand nun dauerhaft weg und macht die Planung für die Mitarbeitenden nicht nur in Echtzeit möglich, sondern auch deutlich komfortabler und transparenter. Dank einer eigens programmierten Schnittstelle erfolgt auch die Speditionsabwicklung heute durchgängig aus dem ERP heraus.

Als wichtigste Prozessverbesserung nannte das Unternehmen jedoch die Möglichkeit, die komplexen Intercompany-Prozesse vollständig im ERP abzubilden. Der Aufwand für die Rechnungswesenabwicklung zwischen den Vertriebsgesellschaften und dem Hauptmandanten konnte seither signifikant reduziert werden, was die Verwaltung standortübergreifend nachhaltig entlastet.

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