Zweites Maschinenleben in Brasilien

Kuhn Fachmedien

Artikel vom 16. Dezember 2022
Schleifmaschinen allgemein

Das Gebrauchtmaschinenprogramm von Liebherr verschafft hochwertigen Maschinen älteren Baujahrs ein zweites Leben. Seit 2016 werden in die Jahre gekommene Maschinen an Standorten in Deutschland sowie den USA aufbereitet. Jetzt ist das Programm auch am brasilianischen Standort verfügbar.

Vergleich einer Maschine vor und nach dem Umbau (Bild: Liebherr).

nach Umbau (Bild: Liebherr).

Das »Reman«-Programm von Liebherr ist eine kostengünstige Alternative zur Anschaffung einer neuen Schleif-, Stoß- oder Fräsmaschine. Je nach Technologie, Alter oder Restwert können Anwender zu günstigen Konditionen zwischen einer neuwertig aufbereiteten Gebrauchtmaschine, einer Generalüberholung oder einer Reparatur der eigenen Maschine jeweils in Herstellerqualität wählen.

Eine Gebrauchtmaschine aus diesem Programm sieht nach der Generalüberholung aus wie neu, ist auf aktuellem technischem Stand und verfügt über eine neue Garantie. Wird eine Neu- oder eine überholte Gebrauchtmaschine bestellt, bietet Liebherr den Rückkauf der gebrauchten Kundenmaschine an, sofern sie sich für das Programm eignet. Lässt ein Anwender seine Maschine generalüberholen, stellt das Unternehmen eine Mietmaschine zur Verfügung, um so Stillstandzeiten zu minimieren.

Der Umfang einer Maschinenüberholung hängt von den Anforderungen oder Wünschen hinsichtlich der Maschinen- und Werkstückqualitäten ab. Die entsprechenden Komponenten werden in mehreren Stufen getauscht. Stufe 1 sorgt für den Erhalt der bestehenden Maschinenqualität, Stufe 2 stellt die Auslieferungsqualität der Maschine wieder her und Stufe 3 enthält ein zusätzliches Upgrade der Steuerungsgeneration auf den aktuellen Stand. Auch einzelne Baugruppen können überholt werden und werden mit Garantie versehen. Wartung und Service sowie Reparatur- und Ersatzteilservice sind ebenfalls Bestandteil des Programms.

Das Liebherr-Team am Standort Guaratinguetá bietet jetzt auch in Brasilien das»Reman«-Programm an (Bild: Liebherr).

Hier zählt Erfahrung, denn genau wie am Stammsitz Kempten hat der Maschinenbauer auch in Brasilien erfahrenes und qualifiziertes Personal, das viele Jahre im Aufbau und Service von Maschinen gearbeitet hat und sich auch mit älteren Baujahren sehr gut auskennt.

Markteintritt für KMU

Bisher wurde das »Reman«-Programm an den Standorten Kempten (Deutschland) und Saline (USA) angeboten. Mit dem Service am Standort Guaratinguetá in Brasilien zählt sich der Maschinenbauer zu den Vorreitern im südamerikanischen Markt. »Wir bauen das Programm weltweit aus, um Transport- und Handlingaufwand der Maschinen für unsere Kunden zu reduzieren«, erklärt Ralf Glatzeder, Leiter des »Reman«-Programms.

Von dem Programm profitieren laut seiner Angabe vor allem kleinere und mittlere Unternehmen in Südamerika. In der dortigen Industrie sind die Produktionen häufig nicht im Dreischichtbetrieb ausgelastet, sodass die Anschaffung einer Neumaschine oftmals nicht rentabel wäre. Die vergleichsweise günstigen Gebrauchtmaschinen seien auch für kleinere und mittlere Unternehmen erschwinglich. Damit werde gerade kleineren Zulieferern und Lohnverzahnern der Markteintritt erleichtert.

Wirtschaftlich und nachhaltig

Das Gebrauchtmaschinenprogramm ist nicht nur wirtschaftlich, es trägt auch zu Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung bei, denn die Aufarbeitung einer Bestandsmaschine benötigt im Vergleich zur Herstellung einer neuen Maschine weniger Rohstoffe, reduziert den Material- sowie Energieverbrauch und verringert den Ausstoß von Treibhausgasen. Diesem Ziel hat sich der Maschinenhersteller als Partner der Initiative »Blue Competence« des VDMA verpflichtet, mit der die Nachhaltigkeit im Maschinen- und Anlagenbau gefördert wird.